Page 18 - Augustausgabe
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Gesund werden mit Yoga
Viele Yogatechniken sind schulmedizinisch in mehr- facher Hinsicht förderlich und können so ergänzend zur medizinischen Behandlung auch therapeutisch einge- setzt werden. Bei medizinischen Diagnosen sollten die Übungen jedoch individuell und von einem Yoga- lehrer, mit einer anerkannten therapeutischen Ausbil- dung, vermittelt werden. Yoga kann vor allem bei nach- stehenden Krankheitsbildern Linderung bringen:
* Asthma: Aufgrund der beim Yoga praktizierten Atemübungen und der Mobilisation von Brustwir- belsäule und Brustkorb wirkt sich bei Menschen mit Asthmaerkrankungen Yoga positiv aus. Es verändert das Atemverhalten, die Atmung wird tiefer und langsamer. Das vegetative Nervensystem wird beruhigt und Ängste gelindert.
* Bluthochdruck: Gezielte Yogaübungen führen auch hier zu einer positiven Wirkung auf das vegetative Nervensystem. Studien haben gezeigt, dass vor al- lem Hatha-Yoga bei hohem Blutdruck bereits nach 4 Wochen zu einer entscheidenden Verbesserung führt. Yoga wirkt sich zwar nicht auf die Ausdauerleistungen aus, doch können entsprechende Körper- und Atemübungen das Herz-Kreislauf-System auch in Schwung bringen und die Durchblutung innerer Organe fördern. Entspan- nungsübungen unterstützen dabei, das System wieder zu beruhigen.
* Sto wechsel & Körpergewicht: Eine Senkung des Blutzuckerspiegels bei Diabetes ist, gemäß wissenschaft- lichen Studien, bereits nach 6 Monaten möglich. Außer- dem hat sich gezeigt, dass Menschen mit Übergewicht bei regelmäßigem Training an Gewicht verlieren. Einige Yogastile haben zwar keinen direkten Ein uss auf den Abbau von Fett, doch einzelne dynamische Yoga-Rich- tungen (z.B. Ashtanga Yoga) sind bewegungsintensiv und eignen sich auch als Fitnesstraining zum Fettabbau.
* Kopfschmerzen: Vor allem die ruhigen Elemente (Meditation, Atmung, Entspannung) des Yoga wirken sich bei Migräne positiv aus. Meist gehen chronische Kopfschmerzen mit Muskelverspannungen (vor allem im Nackenbereich) einher. Hier kann Yoga wesentlich zu einer Lockerung der Muskeln beitragen.
* Rückenprobleme & Gelenksbeschwerden: Mithilfe korrekt durchgeführter Körperübungen (Asanas) wird der gesamte Bewegungsapparat gelenkiger und mobil- er. Hinzu kommt, dass Yoga-Übungen Gelenke, Sehnen und Bänder nicht belasten, die Biegsamkeit jedoch sanft fördern. Daher eignet sich Yoga ideal bei Rückenschmer- zen oder Gelenksproblemen. Ziel ist es, überlastete Regionen (z.B. die Lendenwirbelsäule) zu stützen und zu kräftigen, während weniger dynamische Regionen gezielt mobilisiert werden (z.B. Hüften)
Die gesundheitlichen Anwen-
dungen von Yoga
Im Zuge einer Yogatherapie werden klassische Yo- ga-Techniken ausgewählt, die individuell auf das Beschwerdebild des Betro enen ausgerichtet sind. Diese Techniken umfassen eine Kombination von Atem-, Be- wegungs-, Entspannungs- und Meditationsübungen, also im Wesentlichen Elemente aus dem traditionellen indischen Yoga.
Yoga ist ein ganzheitliches Gesundheitskonzept, daher werden auch bestimmte Atem- und Bewegungsübungen ausgewählt, die je nach Lebensalter und Beschwerden un- terschiedlich sein können. Das jeweilige therapeutische Konzept konzentriert sich jedoch nicht auf die Symp- tome, sondern behandelt den Menschen in seiner Ganz- heit. So etwa können einzelne klassische Körperübun- gen (z.B. Krieger, Brücke, Drehsitz) bei Problemen mit dem Bewegungsapparat, insbesondere der Wirbelsäule, sinnvoll sein und einen Teil des individuellen Konzeptes beinhalten. Für andere Betro ene (z.B. Asthma, Blutho- chdruck) kann die richtige Kombination von Atem- und Entspannungstechniken im Vordergrund eines individu- ellen Yoga-Konzeptes stehen, eingebettet jedoch immer in einen ganzheitlichen Ansatz.
Foto: Attisani


































































































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