Page 54 - Oktober18Magazin
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Laut und dreckig,
Motocross und Enduro ist mehr als nur ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung. Man wird da reingeboren oder auch später erst in ziert, aber wenn man das Benzin im Blut hat, dann kommt man davon nicht wieder los.
So erging es auch Markus Krasnik aus Bleiburg. Schon als Kind verbrachte er viel Zeit auf der Maschine seines Vaters, später probierte er Tricks am Rad und mit 8-9 Jahren begann er an dem Moped seiner Grossmutter rumzuschrauben und sie heimlich auszuborgen. Als sein Vater mit 14 sich eine Motocross Maschine zulegte, kam dieser nicht sehr oft dazu diese zu fahren.
„Ich erinnere mich, als wir im Sommer mit dem Camping- wagen und der Maschine nach Italien sind und in Caorle auf einer Motocrosstrecke campten. Ich war das erste Mal auf einer Trainingsstrecke und so verkrampft, dass man meine Hände seitlich von den Gri en schieben musste.“ erzählt der sympathische Kärntner, der sich schon immer für PS und Technik interessierte.
Um Motocross zu fahren, braucht man keine Lizenz. Auf abgesperrten Strecken dürfen auch Kinder und Jugend- liche auf die Maschine. Auf bestimmten Geländen gibt es auch die Möglichkeit gegen Bezahlung einer Strecken- gebühr einfach mal drau oszufahren und seine Cross im Gelände auszuprobieren. In Kärnten kann man, wenn man kein eigenes Gefährt hat, dieses leider nicht vor Ort auch ausborgen, aber am Red Bull Ring in Spielfeld ist auch das möglich. „Also bei uns im Verein würde aber wahrscheinlich auch niemand Nein sagen, wenn ein An- fänger mal fragen würde, ob er sich eine Maschine aus- borgen darf.“ verrät Maxe, wie er von seinen Freunden genannt wird. „Wir haben einen irre Zusammenhalt und eine tolle Kameradschaft hier. Jeder ist für jeden da und
wenn wer was braucht, unterstützen wir einander. Wenn ein Neuer zu uns kommt und halbwegs vernünftig wirkt, warum sollten wir ihn dann nicht einmal Probefahren lassen? Was soll denn schon passieren, vielleicht wird der Verbau zerkratzt oder der Lenker verbiegt sich? Das kann schon passieren.“
AllOut Enduro Union ist ein Verein, den es mittlerwei- le schon seit über 10 Jahren in Kärnten gibt. Er zählt um die 50 Mitglieder und nicht nur Männer! Auch für Frauen wird Motorsport immer interessanter und auch Frauen bringen auch wirklich grossartige Leistungen.
Voraussetzungen für diesen Sport: Wichtig ist auf jeden Fall das Interesse an Motorsport, auch das Interes- se an Technik, denn es ist immer etwas zum Reparieren. Dazu kommt dann eine körperliche Fitness. Motocross bedeutet Ausdauer und Kraft. Meistens steht man auf der Maschine, das beansprucht Hände, Bauch, Brust, Ober- schenkel, Hintern und Beine, und es bedeutet Konzen- tration und Körperspannung. Pausen müssen sein. Wenn man zu sehr ausgepowert ist, verlässt einen die Kraft in den Händen. Ein klarer Kopf ist wichtig und dennoch auch etwas Mut und Waghalsigkeit.
Verletzungen bei dieser Sportart sind normal: Ver- letzungen an der Schulter, Leiste, Brustkorb, Cuts im Ge- sicht, Gehirnerschütterungen .....
Dennoch der schlimmste Unfall passierte Markus mit dem Rad beim Downhill von der Petzen. „Man kann noch so ein guter Fahrer sein, ein kleiner Schlag verreisst das Lenkrad und schon liegt man. Es kann immer etwas sein, deshalb sollte man bei allem Ehrgeiz und Spass immer auch mit Köpfchen fahren.“
Foto: Privat
Foto: Privat


































































































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