Page 56 - Augustausgabe
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Lebe Deinen Traum
Appalachinantrail
Leser erzählen:
Seinen Horizont erweitern, ein Abenteuer erleben, ferne Länder bereisen und mit schönen und schier unfass- baren Geschichten nach Hause zurückkehren. Ein Traum, den viele haben und viel zu wenige verwirklichen. Doch der Appalachiantrail an der Ostküste der U.S.A. ist ein Ironman Triathlon für den Kopf. Willenskraft, Aus- dauer und Mut sollte man zusammen mit Proviant und Ausrüstung, die ca. 16 Kg wiegen, im Gepäck haben, wenn man monatelang wandern möchte. Mit seiner Länge von 3.500 km ist der Appalachiantrail von Georgia nach Main einer der längsten Weitwanderwege der Welt und lockt jedes Jahr Tausende Wanderer an, welche sich der Herausforderung stellen. Es ist kalt, und so schön die Natur auch ist, ist sie an einem vernebelten Morgen auch rauh, kalt und unfreundlich. Ein Großteil der Neulinge am Weg fragt sich irgendwann, was sie hier machen und ob das wirklich das ist, was sie wollen. Doch genau darum geht es ja! Ein Abenteuer, das eben nicht 0-8-15 ist und schnell wird einem klar, dass die nächsten Monate nicht immer einfach sein werden. Was anfänglich eine Heraus- forderung ist, wird aber schon bald zur täglichen Routine. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier. Mithilfe von gut ausgearbeiteten Büchern und Landkarten in App- oder Buch-Form, kann man seine Tagesziele, Schlaf- platz und Wasserquellen gut planen. Aber selbst mit einem  tten Körper, guter Kondition und einem verhält-
nismäßig leichten Rucksack, sind die Tage anstrengend und ob jung oder alt - jeder spürt am Abend, dass er seine Füße ausgiebig benutzt hat. Unter den Wanderern gibt es grundsätzliche Regeln, die jedem ans Herz ge- legt werden. 1.) Bleib trocken, bzw. habe Kleidung mit, um auch nach einem Regen nicht in nasser Kleidung sein zu müssen. 2.) Trink genug Flüssigkeit. Drei bis fünf Liter sind da sehr realistisch 3.) Hike your own hike! Geh immer Dein Tempo, mach Deine Pausen, geh stets dor- thin, wo Du hingehen willst. Es ist Deine ganz persönli- che Reise zu Dir selbst. Erlebe das auch so! Man ist am Trail nie wirklich alleine, die Leute sind freundlich und es ist mit der Zeit zunehmend familiär. Von Zeit zu Zeit trifft man auch „Parkranger“, die wichtige Infos liefern, zB. dass es wichtig ist sein Essen in die Bäume zu hängen, um sich Bären fernzuhalten, man es hingegen Mäusen besonders leicht machen sollte, überallhin zu kommen, damit sie sich die Wege an ihr Ziel nicht durch Dein Ge- päck „löchern“. Wer Glück mit gutem Wetter hat, wird sich auch an den atemberaubenden Nationalparks erfreuen. Es ist wie ein Spaziergang durch das Paradies: Saftig grüne Meere aus Gräsern, Wildtiere wie Rehe, kleine Bären und Truthähne, neben unzähligen Eichhörnchen, die akrobatisch durch den Wald  itzen. In so einem Mo- ment weiß man, wofür man die Strapazen eines langen Aufstiegs auf sich genommen hat und beginnt zu lachen.
Foto: Privat


































































































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