Page 71 - Juniausgabe
P. 71

Die Kursleiterin führte es seinerzeit vor, und Verena fühlte sich sofort aus dem Raum in einen Wald versetzt. Da gab es kein Warten mehr, sie musste recherchieren, wo man das als Kurs gehen könnte und als sie nichts fand be- schloss sie die Ausbildung selbst zu machen. 1 Jahr im vorhinein hatte sie sich für diese Ausbildung angemeldet, wäre nicht eine Erinnerungs-E-Mail gekommen, hätte sie darauf womöglich noch vergessen. Indian Balance ist etwas Ruhiges, am ehesten vergleichbar mit Yoga, aber doch ganz, ganz anders.
„Sport ist für mich Liebe. Ich muss mich dazu nicht motiv- ieren, Sport ist meine Motivation. 2 Tage ohne Bewegung heisst Schmerz. Ich bewege mich gerne und bin so stolz auf meinen Körper, was er alles kann , weil ich mir das vor Jahren nie hätte vorstellen können, dass die kleinste und einfachste Sportbewegung möglich ist. Er ist während meiner Stunden für mich da, deshalb ist mir wahrschein- lich auch der Grinser oft ins Gesicht gemeißelt. Ich könnte nur strahlen, aus Dankbarkeit und Liebe.”
Auch Ernährung
ist Thema ihres Lebens. Seit ihrem 13. Lebensjahr be- schäftigt sie sich damit. Sie war lange in der Fitness-Szene, machte eine Ernährungsberater-Ausbildung, aber sie selbst wollte das Thema Essen nie so wahrnehmen, wie
es in der Fitness- und Werbeszene angepriesen wird.
„Wir entfernen uns immer mehr von unserem Körper, statt auf ihn zu hören. Oft fehlt uns, auch mir, das Vertrauen und viel zu schnell holen wir uns Hilfe von aussen. Wir ha- ben verlernt zu spüren, was uns guttut und was schlecht. Mag sein, dass das alles ein Teil dieser schnell-lebigen Zeit ist, aber ich übe immer wieder an mir selbst, zu mir zurückzu nden und hineinzuspüren, was mir gut tut und was mir zusätzlichen Schmerz bereitet.”
Kontakt:
Verena
Stromberger Tel.: 0676/3746302
Die 3er Kombi Körper, Geist und Seele bestimmt Verenas Leben, und das ist es auch, was sie als Sozialpädagogin und Lebensberaterin, als Ernährungsberaterin und als Fitnesstrainerin ihren Kunden mitgeben möchte, näm- lich das Zusammenspiel von Lebensberatung, Ernährung und Bewegung.
Zum Schluss noch Verenas allerschönstes Erlebnis:
„Es war in meiner Aerobictrainer-Ausbildung, die ich ent- wickelt und geleitet habe. Es war ohnehin so schon eine wunderschöne, persönliche und familiäre Gemeinschaft, dazu aber kam auch noch, dass meine Schwester mit dabei war. Auch sie hatte so viele Hürden auf sich genom- men gehabt. Dieser Moment dann, als sie die Prüfung ablegte, er erfüllte mich nicht nur als Prüfungsaufsicht und Ausbildungsleitung mit Stolz, sondern vor allem als Schwester mit so viel Freude. Ihr Strahlen, ihr Lächeln, diese Liebe. Diesen ergreifenden Augenblick werde ich nie vergessen.“
Verena hat alleine durch ihre Krankheit ganz einen an- deren Bezug zu ihrem Körper, zur Körperwahrnehmung, zu Gesundheit:
„Ich beginne langsam meinen Körper zu lieben. Ich ken- ne meine Grenzen noch nicht und oft habe ich Angst zu übertreiben, oder Zweifel, ob es nicht zu viel ist. Was ich aber spüre, ist eine momentane de nitive Besserung.“, strahlt sie. „Ich bin wahrscheinlich nicht die typische Aer- obic-Trainerin, denn mir geht es überhaupt nicht darum, mich oder meine KundInnen auf ein Gewicht festzulegen oder mich/sie dorthin “zu trimmen”, sondern darum, sich selbst zu spüren und zu lieben. Sport rettete mein Leben von einem sehr traurigen und dunklen zu einem sehr dankbaren und lebensbejahenden Leben und das möchte ich auch gerne an meine KundInnen weiterge- ben.“


































































































   69   70   71   72   73