Page 73 - Oktober18Magazin
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“Mister Universum” ist einer der höchsten Titel, den man im Bodybuilding gewinnen kann. Der berühmteste Österreicher, der es geschafft hat, ist Arnold Schwarzenegger. 2013 gelang es aber auch einem Kärntner, diesen Titel verliehen zu bekommen.
Klaus Drescher heisst der gebürtige Wolfsberg- er, der ebenso wie sein grosses Vorbild Arnie, Löwe von Sternzeichen ist. Im August feierte er seinen 30. Geburtstag, aber schon mit 11, als er das erste Mal ein Foto von seinem Idol sah, wußte er, wohin die Reise gehen wird.
x-do: Als Du mit 11 Deinen Mitschülern erzählt hast, dass Du der nächste Mister Universum wirst, was meinten diese zu Deiner Idee?
Klaus: Alle haben mich alle ausgelacht. Als ich es meiner Lehrerin erzählte, hat diese sogar meine El- tern angerufen und sie gefragt, ob bei mir alles in Ordnung sei. Als ich meine Lehrerin allerdings 2013 wieder einmal traf, da konnte sie sich noch gut an die Situation damals erinnern, und meinte, dass sie seit- dem nie mehr einen Menschen unterschätzt.
x-do: Wie fühlt man sich, wenn die anderen nicht an einen glauben, wenn man ausgelacht wird? Hat es Dich getroffen?
Klaus: Ich hatte ein Ziel im Kopf. Sobald ich etwas vor Augen habe, geht alles andere an mir vorüber. Die abwertenden Äusserungen der Leute haben mich sogar motiviert und angetrieben. Im Leben ist alles eine Prioritätenfrage. In meinem Kopf war das ge- setzte Ziel bereits erreicht, nun galt es nur dieses zur Realität werden zu lassen.
x-do: Wie verlief dann Dein Training? Wer trainierte Dich? Woher nahmst Du Dein Wissen? Wie war Dein Plan?
Klaus: Mein Vater verbot mir vor das Training vor Er- reichen meines 14. Lebensjahres, ich wollte ja schon eher mit dem Kraftsport beginnen, Zuerst spielte ich Fussball, aber mein Rücken machte mir da einen Strich durch die Rechnung. Von meinem Dad habe ich anscheinend ein Wirbelleiden mitbekommen. Ich hatte 2 Bandscheibenvorfälle, ein Wirbelgleiten, 1 cm Beckenschiefstand, einen Spalt in den unteren Wirbeln. Durch das Muskeltraining haben sich meine Rückenbeschwerden deutlich verbessert. Trainings- mässig habe ich mir alles selbst beigebracht. Mit 14 nahm mich mein Vater zum ersten Mal mit in ein Stu-
dio. Mein Ziel war es stärkere Beinmuskeln für Fuss- ball zu bekommen. Schlussendlich hat es sich dann aber anders entwickelt. 2007 begann ich im Bollwerk Klagenfurt in der Security zu arbeiten. Walter Prang- er, der damalige Chef hat mich von Ende 2011 bis zu seinem Tod 2015 unterstützt. Wir wurden zu besten Freunden, haben zusammen trainiert und ihm habe ich es auch versprochen, den Weltmeistertitel zu ge- winnen. Und das werde ich auch !
x-do: Und punkto Ernährung? Hälst Du Dich da an Pläne, gibst Du worauf besonders acht?
Klaus: Ich habe immer schon alles gegessen, und immer schon auf eine hohe Proteinzufuhr wertgelegt, ich habe aber nie Kalorien gezählt. Ab und zu bekom- me ich Heisshunger auf Süsses und dann völler ich es richtig in mich hinein. Das kommt aber maximal ein bis zweimal im Jahr vor, meist zu meinem Ge- burtstag, wenn meine Mama ihre leckere Erdbeer- torte macht oder vielleicht mal einen Apfelstrudel. Was soll ich machen, ich bin ja auch nur ein Mensch.
x-do: Bist Du beru ich auch im Sport tätig?
Klaus: In Judenburg arbeite ich als Produktionsmitar- beiter bei der Stahl Judenburg. Weiters bin ich diplomierter Personal- und Fitnesstrainer. In meinem Programm habe ich ein eigenes Trainingssystem für raschen Muskelauf- bau in petto: zeitsparend, aber hoch intensiv. Weiters be ndet sich in meinem Repertoire auch ein äusserst effektives Fettabbauprogramm, mit dem man binnen 2 Tagen (je nach vorheriger Körper- beschaffenheit) bis zu 15 Kilo ohne Yoyo-Effekt abnehmen kann. Ich bin trainings- sowie ernährung- stechnisch wirklich ein Allroundtalent. Wenn Du das System einmal durchschaut hast, und weisst, wie der menschliche Organismus grundlegend funktioniert, dann ist es nur mehr eine Frage der Zeit, um seinen Körper in Form zu bekommen.
x-do: Wie sieht sonst so Dein Leben aus? Was sind Deine Hobbies?
Klaus: Ich habe mir gerade selbst Discofox beige- bracht und bin nun dabei neue Figuren zu lernen. Nach wie vor trainiere ich in der Aufbauphase 3 Mal die Woche 2 Stunden mit Gewichten im Fitness-Stu- dio, 4-5 Mal die Woche bin ich im Wald laufen. Seit einem Jahr nehme ich auch Schauspielunterricht in Wien. Schauspieler zu werden, wäre ein grosser Traum von mir. Dann habe ich noch einen Chihuahua. Es wird nie langweilig.


































































































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