Page 36 - Juniausgabe
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ausführen, nie mehr einen Tag unter meinen Grund- umsatz essen. Wichtig aber ist, egal wofür man sich auch entscheidet, dass man seinen eigenen Wall durchbricht, sodass Veränderung entstehen kann. Das Märchen, das die Werbung verkauft, 12 Kilos in der Woche zu verlieren, ohne Jojo-Effekt, diese Ab- kürzung gibt es leider nicht.
x-do: Du hattest ein tolles Team an Deiner Seite. Was würdest Du anderen raten?
Gordon: Meine Trainingsinfos hatte ich zuerst hauptsächlich aus dem Internet. Kriterien für die Wahl meines Fitness-Studios waren: Parkmöglichkeiten, Gerätestand, Raumaufteilung, Atmosphäre, Kunden- klientel und natürlich auch Wissen und Erfahrung der Trainer. In meinem Studio waren alle Trainer wettkampferfahren. Dennoch, wenn sie mir oder an- deren Kunden Tipps gaben, recherchierte ich sofort im Internet, warum und weshalb es besser sei, eine Übung genauso auszuführen, wie der Trainer es riet. Dadurch  el es mir mit der Zeit auch immer leichter, Kritik anzunehmen und Vertrauen in sie zu fassen. Für mein Projekt „Bodytransformation“ kam dann ein Punkt dazu, der eigentlich aus meinem Freundeskreis stammte. „Manchmal tut es gut, wenn dir wer in den Hintern tritt.“ Das klang nachvollziehbar und deshalb suchte ich mir für das Projekt auch eine Ernährungs- beraterin und zwar nicht irgendeine, sondern eine mit den besten Referenzen.
x-do: Low Carb zielt auf wenig bis gar keine Kohlen- hydrate hin. Hattest Du nie Angst, dass Deinem Körper etwas fehlen könnte?
Gordon: Auf diese Frage habe ich schon gewartet. Wer bitte macht sich Gedanken darüber, welche Schäden einseitige Ernährung macht, der extreme Zuckerkonsum, zu viel Pizza, zu viel Alkohol. Ich rauche nicht, ich trinke nicht und ich mache mir schon gar keine Gedanken darüber, ob ich ungesund lebe, weil ich zu viel Eiweiß zu mir nehme. Würden wir die schlechten Dinge genauso kritisch hinterfragen wie die gesunden, wären wir alle gesünder.
x-do: Im Nachhinein gesehen. Du hast ganz schön viel auf Dich genommen, auf viel verzichtet, würd- est Du es wiedermachen bzw. wie sieht Dein Leben heute überhaupt aus?
Gordon: Ja, de nitiv ja. Ich würde es wiedermachen. Jederzeit, vielleicht heute etwas anders. Der gesunde Weg liegt immer in der Mitte. Momentan lebe ich so, dass ich 6 Tage die Woche wirklich clean lebe und am Sonntag dann so richtig „dreckig“. Da gibt es dann wirklich so 4.000-6.000 kcal. Natürlich könnte ich auf diesen Cheat-Day auch verzichten. Aber das möchte ich nicht. Ich schocke meinen Körper bewusst, damit er sich an nichts gewöhnt. Manchmal schiesst mir nach so einem Menü richtig der Puls rauf und es be- ginnt Schweiss zu rinnen, aber das will ich so und das gönne ich mir auch. Ich sehe es nun einfach locker- er, weil ich heute besser weiß, welcher Weg zum Er- folg führt. Jemand, der das noch nicht geschafft hat, zweifelt oftmals an sich und an dem was er tut. Es ist ein Unterschied zu wissen, dass es Gott gibt, oder einfach nur daran zu glauben.
x-do: Dein Leben also hat sich verändert?
Gordon: Ohne Frage. Bewusst zu essen und Sport zu betreiben bedeutet Veränderung. Zum Grossteil ist es eine Zeitfrage. Du brauchst Zeit für Dein Train- ing, Einkaufen, kochen. Das Essen schmeckt auch anders. Die Geschmacksnerven müssen sich erst an diese Umstellung gewöhnen, und es ist auch eine Kostenfrage. Meine jetzige Lebensweise hat meinen kompletten Tagesablauf umgestellt und bedeutet eine permanente Herausforderung aus der Comfortzone heraus.
x-do: Zum Abschluss, gibt es von Deiner Seite her eine Botschaft, die Du gerne loswerden möchtest. Eine Botschaft an alle, die ebenso gerne abnehmen würden, aber noch nicht genügend Motivation dazu haben?
Gordon: Ja. Bitte denkt nie, Euch bestrafen zu müs- sen, weil Ihr zu viel gegessen habt. Es ist wichtig, nie unter den Grundumsatz zu kommen, denn sonst baut man auch Muskeln ab. Alles geht leichter und gesünder, man muss nur das Richtige essen. Ein hal- bes Jahr Umstellung ist so schnell vorbei. Wie oft im Leben sagt man, mir kam es vor wie gestern. Aber ein halbes Jahr durchzuhalten, kann Dein Leben verän- dern und DAS wirst Du nie bereuen.
Wir bedanken uns für das interessante Gespräch und wünschen Gordon Telsnig weiter alles Gute.
Abnehmen bedeutet, heraus aus der Comfortzone


































































































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