Wohin ich momentan auch komme, irgendwie hat jeder ein Faszienproblem und niemand weiss so recht, was das überhaupt ist. Faszien sind Weichteil-Komponenten des Bindegewebes. Sie durchdringen den ganzen Körper und können mithilfe diverser physiotherapeutischen und sportlicher Methoden trainiert werden. Eine davon ist die Faszienrolle. Auch hier gibt es verschiedene Rollen und Bälle, mit und ohne Noppen. Aber egal, wofür man sich auch entscheidet, eines haben sie anfangs alle gleich: Sie schmerzen unendlich bei der ersten Anwendung.
Angeblich soll der Schmerz mit der Zeit nachlassen. Besonders dort, wo Verhärtungen in der Skelettmuskulatur sind, soll durch das eigene Körpergewicht Druck auf die Rolle ausgeübt werden. Das schmerzt. Der Druck soll allerdings angehalten werden, bis er von spitz auf stumpf übergeht, dann nur kurz nochmal darüberrollen und fertig. Diese Prozedur soll Muskelverspannungen lösen und die Durchblutung steigern. Tatsächlich ist es so, dass die Rolle nicht überall gleich schmerzt, aber im Grossen und Ganzen ist es eine höllische Qual. Faszienrollen werden als Selbstmassagegeräte verkauft, aber der Wohlfühleffekt stellt sich bei mir wirklich erst ein, als es endlich vorüber ist. Ich habe das Faszientraining einem vorangegangenen Krafttraining angehängt bekommen. Gewisse Stellen empfand ich als wirklich angenehm, andere nahmen mir die Luft zum Atmen, so weh tat es. Das Training wird auch in der Schmerztherapie angewandt, durch regelmässige Einheiten erzielt man eine deutliche Verbesserung in der Flexibilität, Schmerzpunkte werden einfach „ausgerollt“. Faszientraining ist sehr individuell, es ist quasi überall auszuführen und je häufiger man es macht, desto effektiver.

Während dem „Training“ muss ich gestehen, gibt es Kurse, die mir viel mehr Spass machen. Danach allerdings fühlt man sich richtig gut und man ist auch richtig froh, sich dem Ganzen gestellt zu haben.

Faszientraining kann jeder machen, zu jeder Zeit, an jedem Ort. Wie gesagt, umso öfter, umso besser. Natürlich aber macht sich ein Kurs bezahlt, denn man wird auf Dinge hingewiesen, die man unbewusst „falsch“ machen könnte: zu schnelles Rollen, Atmen vergessen, zu langes Rollen …..

Also, ich hatte zuerst ein Krafttraining, dann die Faszien und dann noch Stretchen darauf. Der perfekte Abschluss für ein perfektes Workout.

Ausprobiert im Wahaha bei Helga Poschinger